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Forum Heute zum Thema: Berufsinformationstage bit Eintauchen in die Berufswelt Um Jugendlichen die Berufswahl zu erleichtern, bieten die Kantone Ob- und Nidwalden neu auch während den Osterferien gemeinsame Veranstaltungen an. Die Berufsinformationstage bit der letzten zwei Wochen waren ein voller Erfolg. Nachfolgend ein Augenschein bei Christen Beck. Osterferien können auch ohne Europapark oder Alpamare spannend sein. Erst recht in Ob- und Nidwalden. Die beiden Kantone organisierten soeben – zusammen mit den kantonalen Gewerbeverbänden – die ersten gemeinsamen Berufsinformationstage bit. Dabei erhielten Schülerinnen und Schüler ab dem zweiten Semester des 7. Schuljahres die Möglichkeit, für sie in Frage kommende Lehrberufe vor Ort kennenzulernen, mit Berufsleuten und Lernenden ins Gespräch zu kommen und natürlich selber Hand anzulegen. Das neue Format, für das sich Lehrbetriebe wie Jugendliche unkompliziert über das Online-Portal www.berufseinblick.ch anmelden konnten, stiess auf grosses Interesse. Eine der insgesamt 140 Veranstaltungen in 91 Berufen fand am vergangenen Mittwochnachmittag bei Christen Beck in Buochs statt. Produktionsleiter Peppi Badolato präsentierte den 20 Jugendlichen (davon 19 Mädchen!) das Handwerk der Bäckerin, des Konditors und der Confiseurin. Unter fachkundiger Anleitung konnten die «Ferienkinder» aus Zopfteig ein Eichhörnchen formen, aus Marzipan eine kreative Figur «kneten» und eine Tafel Schokolade Marke Eigengeschmack herstellen. Gegen Fachkräftemangel Für Christen Beck ist die Teilnahme an den bit eine Selbstverständlichkeit. Zumal der Fachkräftemangel auch vor der Bäckerbranche nicht Halt macht. «Da wir alle Produkte selber herstellen und noch jedes Brot von Hand formen, brauchen wir viele gute Fachleute», sagt Badolato. Im Idealfall selbst ausgebildete. Er hofft deshalb, dass ein paar der 20 Jugendlichen im nächsten Schuljahr wieder für eine Schnupperlehre anklopfen werden. Und dass daraus das eine oder andere Lehrverhältnis entsteht. Eine Ausbildung in diesem Bereich könnte sich Max Tanner, der einzige männliche Besucher an diesem Nachmittag, gut vorstellen. Der 13-jährige Hergiswiler will später auf jeden Fall handwerklich tätig sein. «Die feine Arbeit mit den Händen liegt mir, darum backe ich auch zu Hause ab und zu.» Das Gleiche gilt für Chloe van den Bosch (13) aus Beckenried, die Kreativität zu ihren grossen Stärken zählt. Sie hat die Ferien optimal genutzt und vier Veranstaltungen besucht. Neben dem Backen habe es ihr auch die Betreuung von alten Menschen angetan. Gelungene Premiere Keine Frage: Die Jugendlichen konnten aus den einzelnen Veranstaltungen wertvolle Inputs für ihre Berufswahl mitnehmen. Und auch die beiden Kantone ziehen eine positive Bilanz von den ersten gemeinsamen Berufsinformationstagen. Sandra Portmann, Leiterin Berufs- und Studienberatung Nidwalden, war erfreut, dass sich so viele Unternehmen Zeit nahmen und den Jugendlichen durchwegs spannende Events offerierten. Patricia Egli, Leiterin Berufs- und Weiterbildungsberatung Obwalden, lobte ergänzend die Kooperation mit dem Nachbarkanton: «Dadurch konnten wir den Jugendlichen eine sehr breite Palette an Berufen und potenziellen Lehrbetrieben präsentieren.» Übrigens: Die nächsten bit finden in den Herbstferien 2024 statt. Hoffentlich mit gleichem Enthusiasmus. DANIEL SCHWAB

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